Wie geht nachhaltiges Verpacken?
Diese Frage zu beantworten, ist gar nicht so einfach. Denn jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Papier ist zwar gut zu recyceln, hat aber für Lebensmittel nicht immer eine ausreichend starke Schutzbarriere oder wird, um dem entgegenzuwirken, als Verbund eingesetzt, der wiederum nicht gut recyclingfähig ist. Kunststoffverpackungen sind hingegen sehr leicht und sparen Transportkosten. Glas verursacht deutlich mehr Transportkosten als Kunststoff oder Papier, kann jedoch aufgrund seiner langen Nutzungsdauer und guten Recyclingfähigkeit ökologisch sinnvoller sein. Die Produktion von Aludosen benötigt einen sehr hohen Energieaufwand, dafür ist ihre Recyclingfähigkeit besser. Eine wichtiger Faktor, der beim Thema nachhaltige Verpackung beachtet werden muss, ist, dass Verbundmaterialien (z. B. Verbundstoffe aus Papier und Alu oder Papier und Kunststoff wie Tetrapacks) nur sehr schlecht oder aufwendig recycelt werden können, da die Stoffe miteinander verbunden sind. Verpackungen aus Mono-Materialien sind immer besser zu recyceln.
Für uns bedeutet nachhaltiges Verpacken auch, dass die Verpackung das Lebensmittel optimal schützt. Denn was bringt eine Verpackung, die in Produktion und Transport einen geringen CO2-Ausstoß generiert, wenn das Lebensmittel nicht richtig vor äußeren Einwirkungen geschützt ist? Das Resultat wäre Lebensmittelverschwendung. Wir wägen daher alle möglichen Verpackungen für jedes Produkt gegeneinander ab und entscheiden unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren (u. a. Qualitätserhalt, Lebensmittelsicherheit, Kosten und Nachhaltigkeit). Auch nutzen wir oftmals die Verpackung, die bereits von den Hersteller:innen kommt – auch wenn diese nicht besonders schön oder nachhaltig aussieht. Dadurch sparen wir uns die Produktion einer weiteren Verpackung, den Müll, den die alte Verpackung verursachen würde, und manchmal auch Transportkosten zum Umverpacken. Das ist effizient, hilft uns beim Verkürzen von Handelsstufen und spart CO2-Emissionen ein.
Unsere gebrannten Mandeln im 1 kg-Beutel kommen direkt aus der Produktion zu Dir. Wir nutzen die an Müllbeutel erinnernde Verpackung, um ein Umverpacken zu vermeiden. Die inneren Werte zählen ja, oder?Warum sind viele Produkte bei KoRo in Kunststoff verpackt?
Priorität hat für uns, dass die Produkte sicher bei Dir zu Hause ankommen. Die Verpackung muss das Lebensmittel gut schützen, im Fachjargon bezeichnet man das als „optimale Barrierefähigkeit“. Ist diese nicht gegeben, verfällt das Produkt schneller und Du müsstest es im schlimmsten Fall wegwerfen. Unser Ziel ist es daher, unsere Verpackungen auf höchste Lebensmittelsicherheit und eine Verlängerung der Mindesthaltbarkeit zu optimieren. Diesen Anspruch erfüllt in vielen Fällen nur die Kunststoffverpackung. Nüsse beispielsweise sind sehr fettig und würden eine Papierverpackung in kurzer Zeit durchfetten und beschädigen.
Entgegen seines schlechten Rufs ist Kunststoff nicht zwangsläufig die am wenigsten nachhaltige Verpackungsmöglichkeit. Vor allem wollen wir aber keine Verpackung nutzen, nur weil sie „grün“ aussieht. Oftmals sind das Verbundverpackungen, wie eine Papier-Aluminium-Verpackung. Nach außen sieht diese Verpackung nach Papier und guter Recyclingfähigkeit aus. In Wirklichkeit sind solche Verbundstoffe sehr schlecht recyclingfähig. Da aktuell noch nicht alle unsere Verpackungen recycelt werden können und wir uns der Auswirkungen von falsch entsorgten Kunststoff und dem Energieaufwand seiner Produktion bewusst sind, arbeiten wir kontinuierlich daran, die Recyclingfähigkeit bzw. Kreislauffähigkeit unserer Verpackungen zu verbessern. Unsere Versandverpackungen (Kartons, Füllmaterial und Paketband) sind bereits vollständig papierbasiert.
Unsere Versandverpackungen (Kartons, Füllmaterial und Paketband) sind bereits vollständig papierbasiert.
Nutzen wir für unsere Verpackungen recycelten Kunststoff?
Unsere Produktverpackungen bestehen nicht aus recycelten Materialien. Als Lebensmittelunternehmen unterliegen wir, wie Du Dir sicher denken kannst, strengen Richtlinien, was die Hygiene und Sicherheit der Verpackung angeht. Recycelte Kunststoffabfälle dürfen wir nicht einfach so für Verpackungen mit Lebensmittelkontakt verwenden. Es gibt auf EU-Ebene strenge Richtlinien für solche Verpackungen. Diese können und wollen nicht alle Hersteller:innen erfüllen und greifen daher auf eine Verpackung mit einer Barriere zwischen dem recycelten Material und dem Lebensmittel zurück. Diese Barriere schützt das Lebensmittel vor Kontamination, hat aber den Nachteil, dass die Verpackung dadurch schwerer aufbereitet werden kann, was ihren ökologischen Nutzen einschränkt. Die EU-Richtlinie wurde 2022 erneuert, um die Wiederverwertung von recycelten Kunststoffen im Lebensmittelsektor zu verbessern. Es gibt nun über 200 offiziell zugelassene Herstellungsprozesse für recycelte Kunststoffe in Lebensmittelverpackungen. Diese Richtlinie zielt darauf ab, die Wiederverwendbarkeit von recycelten Kunststoffen im Lebensmittelsektor zu erhöhen und vereint Lebensmittelsicherheit mit ökologischem Nutzen. Obwohl der Markt für geeignete recycelte Kunststoffe noch nicht ausgereift ist, wird erwartet, dass in der Zukunft mehr Verpackungsmaterialien den strengen Anforderungen im Lebensmittelsektor entsprechen werden. Wir sind jedoch auch jetzt schon auf der Suche nach nachhaltigeren Verpackungen und testen verschiedene Alternativen, die besser recycelbar sind. Bis jetzt haben wir allerdings noch nicht das perfekte Material gefunden, welches neben unseren Nachhaltigkeitskriterien auch wichtige Punkte wie Lebensmittelsicherheit erfüllt.
Sind unsere Kunststoffverpackungen recycel- oder kompostierbar?
Aktuell bestehen rund 30 % unserer Verpackungen aus Monomaterial, welches grundsätzlich recycelbar ist. Wir halten uns mit Claims wie „recycelbare Verpackung“ jedoch zurück, da wir Aussagen über die Recyclingfähigkeit dieser Verpackungen nur von den Hersteller:innen und nicht durch Zertifizierung unabhängiger Drittanbieter erhalten haben. Wir haben den Anspruch, solche Claims auch unabhängig belegen zu können. Wir arbeiten aber aktuell daran, die Recyclingfähigkeit bzw. Kreislauffähigkeit unserer Verpackungen generell zu verbessern und dies auch zertifizieren zu lassen. Das klingt einfacher als es ist, denn damit unsere Verpackungen den hohen Ansprüchen der Lebensmittelsicherheit entsprechen, müssen wir mit stabilen Materialien arbeiten. Dabei müssen sowohl die Elastizität für einen möglichst platzschonenden Transport als auch die Starrheit für die Produktsicherung gleichermaßen gegeben sein, um die Langlebigkeit unserer Verpackungen zu garantieren.
Großpackungen bei KoRo
Da aktuell noch nicht alle unsere Verpackungen recycelt werden können und wir uns der Auswirkungen von falsch entsorgtem Kunststoff und dem Energieaufwand seiner Produktion bewusst sind, arbeiten wir kontinuierlich daran, die Recyclingfähigkeit bzw. Kreislauffähigkeit unserer Verpackungen zu verbessern. Auch setzen wir auf das Einsparen des Produktionsschritts des Umverpackens dank unserer Großpackungen. Denn so müssen keine Produkte von Großpackungen in extra neu produzierte und meist aufwändig bedruckte Kleinverpackungen umgefüllt werden. Damit machen wir also nicht nur den Handel einfacher und Dich lange glücklich, sondern sparen im Vergleich zu herkömmlichen Packungsgrößen aus dem Einzelhandel auch noch ordentlich Verpackungsmüll – im Schnitt 40 % auf 1 kg Produkt* – ein. Auch können die Großpackungen dazu beitragen, Transportkosten zu verringern, da man sich den Weg zum Umverpacken spart.
*Stand 2022, Berechnung anhand einer Stichprobe aus Produkten unterschiedlicher Kategorien – Snacks, Nüsse, Trockenfrüchte, Kochzutaten – im Vergleich zu einzelhandelsüblichen Konkurrenten, hochgerechnet auf unsere 519 im Shop erhältlichen Großpackungen
Warum gibt es auch einzeln abgepackte Produkte wie Snacks?
Wir wissen, dass Du ein gewisses Risiko eingehst, Produkte in Großpackungen bei uns zu kaufen, von denen Du bisher noch nicht weißt, ob sie Dir schmecken werden. Deshalb bieten wir Dir eine Auswahl unserer Produkte oder außergewöhnliche Snacks auch im Kleinformat an. Wir sind nicht dogmatisch was unsere Verpackungsgrößen angeht und wollen Dir auch dann Zugang zu unseren Produkten und der Marke KoRo ermöglichen, wenn Du keine Großpackungen kaufen möchtest.
Wie Du siehst, machen wir uns viele Gedanken zum Thema Verpackung und Materialien. Themen wie diese sind herausfordernd und notwendig. Wir arbeiten mit dem Ziel, unseren Beitrag zu einer nachhaltigeren Lebensmittelbranche zu leisten, an der Entwicklung neuer, kreativer und innovativer Ansätze.